Blick auf den Petersplatz in Rom, Italien, © Bayerisches Pilgerbüro

Rückblick auf unsere Romreise

 

zum Abschied von Papst em. Benedikt XVI.

 

Der Tod von Papst em. Benedikt XVI. hat viele Menschen, insbesondere hier in Bayern, bewegt. Gerade zu Benedetto, wie er in Italien genannt wurde, bestand auch seitens des Bayerischen Pilgerbüros eine sehr lange Verbindung. Daher war es schon eine Ehrensache für uns, eine Wallfahrt nach Rom zu organisieren. Mehr als 120 Pilgerinnen und Pilger vornehmlich aus dem Regensburger und Münchner Raum fuhren mit drei Bussen für 5 bzw. 4 Tage in die Ewige Stadt. Unsere drei Pilgergruppen hatten die Möglichkeit, sich vom aufgebahrten Papst em. Benedikt im Petersdom zu verabschieden sowie am Requiem (Totenmesse) auf dem Petersplatz teilzunehmen. Die Besonderheit und Einmaligkeit dieser Tage Anfang Januar –  insbesondere der 5. Januar auf dem nebelverhangenen Petersplatz – wird vielen Gläubigen fest in Erinnerung bleiben. Wir haben von einigen Teilnehmern der Wallfahrt zahlreiche Bilder erhalten, von denen wir einige wenige hier eingepflegt haben: Impressionen einer einmaligen Wallfahrt.

Blick auf den Petersplatz in Rom, Italien, © Bayerisches Pilgerbüro
Italien, Rom, Petersplatz, Aufbahrung Papst em. Benedikt XVI.

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Bischof Voderholzer und Bischof Oster feiern mit den Pilgern Messe am Campo Santo Teutonico, © Bayerisches Pilgerbüro
Italien, Rom, Campo Santo Teutonico, Papst em. Benedikt XVI. Reise

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Abbild von Papst em. Benedikt XVI. bei einer Messe im Campo Santo Teutonico, Rom, Italien, © Bayerisches Pilgerbüro
Italien, Rom, Campo Santo Teutonico, Papst em. Benedikt XVI. Reise

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Aufgebahrter Papst em. Benedikt XVI. im Petersdom, Rom, © Bayerisches Pilgerbüro
Italien, Rom, Petersplatz, Aufbahrung Papst em. Benedikt XVI.

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Aufgebahrter Papst em. Benedikt XVI., © Bayerisches Pilgerbüro
Italien, Rom, Petersdom, Aufbahrung Papst em. Benedikt XVI.

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Requiem für Papst em. Benedikt XVI., © Bayerisches Pilgerbüro
Italien, Rom, Petersplatz, Requiem, Papst em. Benedikt XVI.

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Interview mit Geschäftsführerin Dr. Irmgard Jehle

Geschäftsführerin Dr. Irmgard Jehle, © Bayerisches Pilgerbüro
Dr. Imgard Jehle

© Bayerisches Pilgerbüro

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Frau Dr. Jehle, mit dem Tod Papst Benedikts dem XVI. ist ein ganz wichtiger, besonderer Abschnitt der Kirchen- und Papstgeschichte zu Ende gegangen. Wie waren Ihre ersten Empfindungen bei der Nachricht seines Todes am Silvestervormittag?

Trotz der Erwartung angesichts der Verschlechterung des Gesundheitszustands von Papst Benedikt, war es doch ein Schock und das Gefühl, dass eine Epoche zu Ende geht. Und dann kamen viele Bilder und Gedanken zu Begegnungen mit ihm, bei zahlreichen Audienzen, bei seiner Feier zum 85. Geburtstag in Castel Gandolfo mit den Gebirgsschützen und Trachtenverbänden und einer Begegnung als emeritierter Papst im Kloster Mater Ecclesiae.

 

Das Bayerische Pilgerbüro hat sehr kurzfristig drei Rom-Busse organisiert, um Pilgerinnen und Pilgern insbesondere aus Bayern die Gelegenheit zu geben, sich von „ihrem“ Papst zu verabschieden. Wie haben Sie es geschafft, die Reisen so schnell auf die Beine zu stellen?

Wir haben natürlich die Meldungen aus Rom aufmerksam wahrgenommen und spätestens seit der Audienz von Papst Franziskus am 28. Dezember, wo er zum Gebet für seinen Vorgänger aufrief, war uns klar, dass wir vorbereitet sein müssen. Dazu gehörte, dass wir eine durchgehend erreichbare Telefonnummer einrichteten; und v. a. waren es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die trotz Silvester / Neujahr und Weihnachtsurlaub sofort zur Stelle waren. In einer außerordentlichen Teamarbeit ist es gelungen, in kürzester Zeit die notwendigen organisatorischen Vorbereitungen (Hotels in Rom, Busbereitstellungen, technische und geistliche Reiseleitungen, Programmgestaltung, Kontakt mit vatikanischen Behörden…) zu treffen.


Sie haben von der Dachauer Strasse aus diese Wallfahrt aus organisatorischer Sicht sehr intensiv verfolgt. Welche Stimmung konnten Sie bei den Wallfahrern wahrnehmen?

Unsere Kunden waren sehr betroffen, aber es war auch eine große Dankbarkeit zu spüren. Viele erzählten von ihren persönlichen Begegnungen, sei es, dass sie von ihm gefirmt wurden, sie ihn bei Romfahrten oder seinen Deutschlandbesuchen erlebt oder auch seine Bücher (besonders die Jesus-Bücher) gelesen hatten. Die Trauer war spürbar, aber es war auch die Freude da, ihn als Erzbischof oder Papst erlebt zu haben, und auch die Freude, ihn auf seinem letzten Weg begleiten zu dürfen.


Sie haben als Studentin Vorlesungen beim damaligen Prof. Joseph Ratzinger besucht, sind ihm aber auch während seines Pontifikats persönlich begegnet. Wie haben Sie ihn damals und später erlebt?

Er war ja nur kurz Erzbischof von München und Freising und wir Studenten waren noch sehr betroffen vom plötzlichen Tod Kardinal Döpfners. Es war eine Umbruchszeit, und der Erzbischof kam öfters an die Universität oder ins Priesterseminar, um sich mit den künftigen Seelsorgern zu treffen und auszutauschen. Es war nicht immer einmütig, die Diskussionen waren spannend und haben bei allen einen nachhaltigen Eindruck hinterlassen. Für uns alle war sein Buch „Einführung ins Christentum“ Pflichtlektüre, und ist es bis heute geblieben.

Ich durfte ihm bei einer Privataudienz persönlich begegnen und was mich fasziniert hat, war sein Interesse an den unterschiedlichsten Themen, von Ereignissen aus seiner Bischofszeit, das Bayerische Pilgerbüro und seine Tätigkeit bis hin zu aktuellen Geschehnissen aus Bayern, aber auch persönliche Erfahrungen. Was mich besonders beeindruckte, war einerseits die Gebrechlichkeit dieses Mannes, aber auch die tiefe Ruhe und stille Freude, die er ausstrahlte: Es war deutlich spürbar, dass er mit sich und seinem Gott im Reinen ist.


Sie sagen, dass Papst Benedikt XVI. für das Bayerische Pilgerbüro „lebensbegleitend“ gewesen sei. Was bedeutet das und wie möchte das Bayerische Pilgerbüro an Benedikt erinnern?

Schon bald nach seiner Berufung nach Rom hat das Bayerische Pilgerbüro einen großen Sonderzug unter dem Thema „Vom Dom nach Rom“ organisiert, in dem der damalige Kardinal Josef Ratzinger mehrere Gottesdienste mit den Pilgern feierte. Auch zahlreiche Begegnungen mit Pilgern gab es, etwa bei zufälligen Begegnungen, wenn Kardinal Ratzinger auf dem Weg über den Petersplatz zu seinem Büro ging, oder bei seinen wöchentlichen Gottesdiensten, die er im Campo Santo frühmorgens feierte. Auch als er das Requiem für seinen Vorgänger Papst Johannes Paul II. feierte und er kurz darauf selbst zum Papst gewählt wurde, waren Pilger des Bayerischen Pilgerbüros auf dem Petersplatz. Natürlich wollten viele Pilger, v. a. aus Bayern zu seiner Amtseinführung dabei sein. Es war ein regelrechter Aufbruch nach Rom zu den wöchentlichen Audienzen oder zu den päpstlichen Feiern anlässlich der christlichen Hochfeste. An die tausend Trachtler und Gebirgsschützen bereiteten dem Papst in Castel Gandolfo einen unvergesslichen bayerischen Abend. Und niemand wird vergessen, als am 28. Februar 2013 der Hubschrauber mit dem zurückgetretenen Papst Benedikt ein letztes Mal über dem Petersplatz kreiste.

Selbst nach dem Rücktritt empfing der nunmehr emeritierte Papst immer wieder Gruppen mit Pilgern, wie anlässlich der Chorwallfahrt 2015 eine Delegation. So war es auch wichtig, bei der Beisetzung „unseres“ Papstes dabei zu sein und bei künftigen Pilgerfahrten werden wir auch sein Grab in den Vatikanischen Grotten besuchen.

Hier in München werden wir am 10. Jahrestag seines Rücktritts, dem 28. Februar einen Rundgang durch München unternehmen an Stationen, die an seine Zeit als Erzbischof erinnern, und einen Gedenkgottesdienst feiern. Unser jährliches Bahnpilgern am Tag vor Palmsonntag, dem 1. April, steht ganz im Zeichen Papst Benedikts: „Wer glaubt, ist nie allein“.