Unsere Pilgerorte von A-Z
Armenien
Wussten Sie, dass Armenien das älteste christliche Land der Welt ist? Der Legende nach soll Gregor der Erleuchter in Armenien als Einsiedler gelebt haben. Vom heidnischen König wurde er gefoltert und 286 in Chor Virap in der Nähe des Ararat in eine Grube gesperrt, aus der er erst 15 Jahre später befreit wurde. Er heilte den erkrankten König und überzeugte ihn vom christlichen Glauben. Armenien wurde dadurch 301 zum ersten Land mit dem Christentum als Staatsreligion.
Bosnien und Herzegowina: Medjugorje
Medjugorje ist ein Ort mit 5000 Einwohnern südlich von Sarajewo. 1981 wurden die ersten Berichte von Marienerscheinungen in dem bosnischen Ort bekannt und bald folgten zahlreiche Pilger. Die katholische Kirche erkennt die Erscheinungen bisher nicht an. Allerdings hat Papst Franziskus im Mai 2019 offiziell Pilgerfahrten nach Medjugorje erlaubt, angesichts des „beträchtlichen Zustroms und der reichen Früchte der Gnade, die daraus entstanden sind“.
Deutschland
Aachen
Seit über 660 Jahren pilgern Menschen zur Heiligtumsfahrt nach Aachen. Ihr Ziel ist die Verehrung von vier Reliquien, die seit der Zeit Karls des Großen als Schatz im Aachener Dom aufbewahrt und nur alle sieben Jahre den Gläubigen für einen Zeitraum von zehn Tagen gezeigt werden. Die Reliquien sind alte Stoffe, die bezeichnet werden als das Kleid Marias, die so genannten Windeln Jesu, ferner das Tuch, in das man den Kopf des hl. Johannes des Täufers nach der Enthauptung barg, sowie das Lendentuch Jesu, das er am Kreuz getragen haben soll.
Kevelaer
Zur „Trösterin der Betrübten“, der Gnadenmutter von Kevelaer, zieht es jährlich nicht nur unzählige Pilger aus Deutschland und Europa, sondern jedes Jahr auch ca. 10 000 Tamilen, eine Volksgruppe aus Sri Lanka. Sowohl Katholiken als auch Hindus kommen seit über 30 Jahren an Mariä Himmelfahrt, um die Gottesmutter zu ehren. Die Wallfahrt nach Kevelaer ist für sie der Höhepunkt im kirchlichen Jahreskreis und ebenso wichtig wie der Marienwallfahrtsort Madhu auf Sri Lanka.
Griechenland
„Eine Frau namens Lydia, eine Purpurhändlerin, hörte zu... der Herr öffnete ihr das Herz.“ So beginnt laut Apg 16,14 die Geschichte des Christentums in Europa. Lydia, eine erfolgreiche und selbstbewusste Geschäftsfrau aus Nordgriechenland, wird von Paulus in Philippi getauft und hat so den Grundstein für die Ausbreitung des Christentums gelegt. Seit 2016 gehört Philippi zum UNESCO-Weltkulturerbe.
Irland
Wohl keiner hat Irland so nachhaltig geprägt wie der hl. Patrick. Fast auf der ganzen Insel gibt es Orte, die mit seinem Leben in Zusammenhang stehen.
Und wussten Sie, dass es in Irland keine wildlebenden Schlangen gibt? Auch dafür soll der irische Nationalheilige gesorgt haben. Er soll einmal 40 Tage auf einem Berg gefastet und dann dort eine Kapelle gebaut haben. Danach rollte er eine Glocke den Berg hinab und vertrieb damit alle Schlangen von der Insel.
Malta
„Als wir gerettet waren, erfuhren wir, dass die Insel Malta heißt.“ (Apg 28,1) – Paulus, der nach seinem Schiffbruch vor Malta die ersten Malteser zum Christentum bekehrte, prägte die Inseln ebenso wie zahlreiche Völker, die Malta besetzt hielten. Durch sie gewann die Kultur eine faszinierende
Vielfalt und die Religion eine tiefe Verwurzelung.
Mexiko: Guadalupe
Guadalupe in Mexiko ist der größte Marienwallfahrtsort der Welt. Der Legende nach erschien 1531 dem Indio Juan Diego auf einem Hügel bei Mexiko-Stadt die Jungfrau Maria in Gestalt eines dunkelhäutigen Mädchens und trug ihm auf, eine Kirche zu errichten. Als er seinem Bischof von den Erscheinungen erzählte, wurde auf seinem Gewand das später verehrte Bild Unserer Lieben Frau von Guadalupe sichtbar. Wie die Abbildung der Gottesmutter auf das Gewebe gelangte, ist bis heute ungeklärt.
Österreich: Wachau und Mariazell
Unser Nachbarland Österreich ist wahrlich gesegnet mit wunderschönen Landschaften und Kulturschätzen. Besonders dicht kann man diese in der Wachau erleben. In der Region kurz vor Wien reihen sich entlang der Donau malerische Dörfer und Städte, mächtige Klöster und fruchtbare Weinberge aneinander. Der mit Abstand wichtigste Wallfahrtsort Österreichs ist allerdings Mariazell in der Obersteiermark. Dorthin pilgern jedes Jahr auch zahlreiche Menschen aus den östlichen Nachbarländern.
Schweiz
Flüeli
Nikolaus von Flüe, der Schutzpatron der Schweiz, ist eine höchst ungewöhnliche Persönlichkeit: Friedensstifter und Soldat, ein Macher und ein Mystiker, liebevoller Ehemann, zehnfacher Vater und Einsiedler. Vor allem Letzteres machte ihn zur kontroversen Persönlichkeit: Er war seit mehr als 20 Jahren verheiratet, als er seine Familie verließ, um in der Einsamkeit zu leben. Vom Volk wurde er schon früh verehrt und als Ratgeber hoch geschätzt.
Einsiedeln
Die Benediktinerabtei Einsiedeln ist der größte Wallfahrtsort der Schweiz und gleichzeitig eine wichtige Station auf dem Jakobsweg. An den Ort des späteren Klosters hatte sich 828 der hl. Meinrad als Einsiedler zurückgezogen. Nach seinem gewaltsamen Tod siedelten sich an der gleichen Stelle weitere Einsiedler an, bis schließlich 934 durch Domprobst Eberhard aus Straßburg, dem späteren ersten Abt, ein Kloster gegründet wurde. Einer Legende nach soll Christus selbst in Begleitung von Heiligen und Engeln am 14. September 948 die erste Kapelle an der Stelle der Meinradszelle geweiht haben. Die in der Gnadenkapelle verehrte Schwarze Madonna, eine Figur aus der Mitte des 15. Jh., ist jedes Jahr Anziehungspunkt für zahlreiche Pilger.
Polen: Tschenstochau
Das größte und bedeutendste Heiligtum in Polen ist ohne Zweifel der Marienwallfahrtsort Tschenstochau auf dem Jasna Gòra („Heiliger Berg“). Seit dem Jahr 1384 wird dort das Bildnis der weltberühmten Schwarzen Madonna verehrt, das der Legende nach vom heiligen Lukas gemalt wurde. Vermutlich aber entstand das Gnadenbild zwischen dem 6. und 8. Jh. Während der Besatzung durch die Nationalsozialisten und die Kommunisten blieb die Madonna von Tschenstochau das Symbol der Volksfrömmigkeit in Polen.
Sie gilt als die heiligste Reliquie des Landes und wird als Nationalheiligtum verehrt.
Türkei
Die Türkei liegt als eines der wenigen Länder der Welt auf zwei Kontinenten. Zwischen Europa im Westen und Asien im Osten, zwischen dem Mittelmeer im Süden und dem Schwarzen Meer im Norden. Durch diese Lage war die Türkei, das frühere Kleinasien, schon immer ein Ort des Austauschs der Kulturen. Frühzeitliche Menschen, Griechen, Römer, Osmanen, Christen und Muslime... – alle haben hier ihre Spuren hinterlassen.
Zypern
Reisen verändert. Diese Erfahrung hat schon der Apostel Paulus gemacht. Wussten Sie, dass Paulus diesen Namen erst trägt, seit er auf Zypern war? Vorher führte er seinen hebräischen Namen „Saulus“. Auf Zypern, bei seiner ersten Missionsreise, merkt er aber wohl, dass er dazu berufen ist, Christus auf der ganzen Welt zu verkünden. Darum übernimmt er auf Zypern die griechische, quasi internationale Namensvariante für sich: „Paulus“.